Yoga

Yoga

Bin ich geeignet?
Du musst keine bestimmten Voraussetzungen erfüllen, um Yoga auszuüben. Viel zu oft wird angenommen, dass man eine gewisse Elastizität besitzen muss, um Yoga auszuführen. Das ist keineswegs der Fall, die Körperhaltungen können sehr gut individuell angepasst werden. Allerdings gibt es bestimmte Beeinträchtigungen, bei denen Hatha-Yoga in der Gruppe nicht geeignet ist. Dies kann z.B. bei tiefgreifenden Verletzungen der Wirbelsäule (z.B. heftige Bandscheibenvorfälle) oder Gelenkregionen der Fall sein.

Was bewirkt Yoga?
Allem voran: Yoga muss erfahren werden, es ist sonst nicht möglich, ihn zu begreifen. Wer nicht ins Wasser eintaucht, kann nicht wissen, wie es sich anfühlt, zu schwimmen.

Die Asanas (=Körperhaltungen) sind das Fundament des Hatha-Yoga. Wir kräftigen damit den Körper, die Gelenke werden mobilisiert, die Flexibilität des Bewegungsapparates und das harmonische Gleichgewicht der physiologischen Vorgänge werden verbessert. Der Gleichgewichtssinn wird geschult und bei regelmässigem Üben wird das Körperbewusstsein erheblich entwickelt und verfeinert. Schon hier wird der Atem gelöster und bereitet den Körper auf die nächste Stufe vor.

Pranayama (=Atemregulierung) ist die weiterführende Stufe. Er vertieft die Wirkungen der Asanas, wobei hier die Bewegungen des Körpers aufhören und wir ruhig dasitzen. Mit Pranayama beruhigen wir das Hin- und Herschweifen des Geistes. Die Aufmerksamkeit ist ganz auf den Atemfluss gerichtet. Pranayama ist das Tor, die Vorbereitung zu den meditativen Zuständen.

Entspannungsübungen und Meditation helfen, innere Spannungen besser abzubauen. Eine Haltung der inneren Gelassenheit entwickelt sich, unser Gemüt wird gestärkt, der Geist beruhigt und geschärft. Mehr Vitalität und Klarheit stellen sich ein.

Yoga ist eine individuelle Bereicherung und trägt zur persönlichen Entwicklung bei.

Yoga
Ursprünglich war Yoga wahrscheinlich eine rein spirituelle Methode, um durch Meditation Erleuchtung zu erlangen bzw. Moksa, d.h. Befreiung aus Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten.

Erst im Laufe der Zeit entstanden die Asanas, die heute typischen Körperhaltungen, welche dazu dienen sollten, den Körper so zu kräftigen und gesund zu erhalten, damit er mühelos über längere Zeit im Meditationssitz verweilen konnte. Die positiven Wirkungen der Asanas auf das ganze Wohlbefinden des Menschen wurden offensichtlich und traten bei einigen Yogaformen in den Vordergrund.

Hatha-Yoga
Als Hatha-Yoga werden die eher körperbetonten Yogaformen bezeichnet. Bei uns im Westen wird meistens diese Form des Yoga angeboten. Hatha-Yoga ist jedoch ein Oberbegriff und beinhaltet wiederum eine Vielzahl von Yogarichtungen: Z.B. der Iyengar-Yoga, vom grossen indischen Yogameister B.K.S. Iyengar entwickelt, ist sehr körperbetont und anspruchsvoll, da auf äusserst präzise Ausführung der Haltungen geachtet wird. Kundalini-Yoga wurde 1968 von Yogi Bhajan aus Nordindinen in den Westen gebracht. Diese Form legt das Augenmerk auf die Erweckung und Lenkung der Ur-Energie, die Asanas werden hier oft mit einer rhythmischen Atmung, der Feueratmung, verbunden. Bei anderen Hatha-Yoga-Formen werden zwar auch Asanas geübt, aber der spirituelle Aspekt hat einen höheren Stellenwert, z.B. beim Yoga nach Yesudian. Selvarajan Yesudian ist der grosse indische Yogi, der den Yoga in die Schweiz brachte. Power-Yoga zählt eigentlich nicht zum Yoga, hier gibt es keinen Bezug mehr zum spirituellen Hintergrund. Diese Form gehört der Fitnesswelt an und ist, sofern richtig ausgeführt, körperlich recht herausfordernd. Für Menschen also gut geeignet, die eher leistungsbetont sind und mit Spiritualität nicht viel anfangen können.

Ist Yoga religiös?
Nicht selten besteht eine Motivation spirituelle Ziele zu erreichen und Erleuchtung zu finden. Trotzdem gilt Yoga nicht als Religion und ist nicht im Widerspruch zu anderen religiösen Werten. Yoga wird deshalb von Menschen mit den unterschiedlichsten religiösen Überzeugungen und Weltanschauungen praktiziert.

Wir sind hier, um uns von der Verstrickung in die Welt zu lösen und schliesslich „nach Hause“ zu gehen. Allein diesem Zweck dient die Welt: Uns erkennen zu lassen, dass wir nicht von ihr sind. Alles Üben dient nur dem Öffnen von Schleusen, dem Entfernen von Blockaden auf allen Ebenen unseres Seins, um diese natürliche Entwicklung ihren Gang nehmen zu lassen. Es gilt nicht, etwas auf dem Yoga-Weg hinzuzugewinnen, sondern Gepäck zurückzulassen. Wenn wir ganz nach oben wollen, müssen wir alles loslassen, was uns beschwert.
Patanjalis Yogasutra, Ralph Skuban

 

 

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